Unternehmerinnen-Porträt: Angelika Buchmayer, Expertin für Experten

Dieses Mal: Angelika Buchmayer, die Expertin für Experten.

Ich habe Angelika Buchmayer auf Facebook kennengelernt und ein unverbindliches Strategie-Gespräch bei ihr gebucht. Sie hat mich sofort mit ihrer herzlichen, humorvollen und verbindenden Art begeistert. Sie merkt im Gespräche sofort, wo der Schuh drückt und behält den Fokus auf dem Big Picture. Außerdem befindet sie sich in ähnlicher Situation wie ich – selbständig mit Kindern im gleichen Alter – das verbindet zusätzlich. Sie hatte sofort die für mich perfekt passende Expertin für mein Business bei der Hand und hat uns vernetzt.
Ihr Business-Konzept finde ich super spannend und passt wunderbar zu ihrer Persönlichkeit als Scannerin (Frau mit vielseitigen Interessen und Begabungen) und Netzwerkerin. Aber nun der Reihe nach:

Angelika, stell dich doch bitte kurz vor!

Angelika ist auch als Expertenflüsterin bekannt.

Meine Name ist Angelika Buchmayer. Ich bin die Expertin für das Thema Experten am deutschsprachigen Online-Business-Markt.
Als Businessmentorin unterstütze ich Frauen mit 1000 Ideen ihre Expertise zu finden, alle ihre Interessen unter ein Dach zu bringen und durch den Aufbau eines wertvollen Netzwerks im Online-Dschungel auch als Expertin wahrgenommen zu werden.
Ich bin auch als Expertenflüsterin bekannt und Anlaufstelle Nr. 1, wenn es um die Vermittlung von Top-Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen zur Unterstützung des Businessaufbaus geht. Frauen zu beraten, welcher Experte wirklich zu ihrer Situation passt, hält was er verspricht und wie sie smart investieren, ist mir sehr wichtig.

Was waren deine beruflichen Stationen?

Angelika: Nach der Matura an der Handelsakademie habe ich ein Auslandsstudienjahr in den USA verbracht, um dann anschließend für ein paar Monate in der französischen Schweiz als Au Pair zu arbeiten. Danach bin ich nach Wien zurückgekehrt, habe Anglistik/Amerikanistik, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften sowie Europäische Wirtschaft und Unternehmensführung studiert und diverse Auslandspraktika gemacht. Da hat man schon die Scannerin in mir gemerkt, die sich für Vieles interessiert und am liebsten alles machen würde.
Ich hatte schon vor Ende des Studiums die fixe Zusage für ein Nachwuchsführungskräfte-Traineeprogramm in einem internationalen Versicherungskonzern und durchlief fast 1,5 Jahre sämtliche Stationen im Konzern. Das ist meinem Vielbegabten-Naturell zwar sehr entgegengekommen, aber ich habe auch schnell bemerkt, dass die Konzern- und Versicherungswelt gar nichts für mich ist und gekündigt.
Mich selbst weiterzubilden hat mich immer sehr interessiert und ich machte laufend Coaching- und Trainerausbildungen und sonstige Fortbildungen. Da ich so breit gefächert ausgebildet war, hatte ich rasch Angebote im Weiterbildungsbereich zu arbeiten. Das wurde immer mehr und bald war ich Professorin, Lektorin, Trainerin und Coach an unterschiedlichen öffentlichen und privaten Weiterbildungsinstituten und Firmen, sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene. So habe ich jahrelang halb angestellt und halb selbständig gearbeitet und dann irgendwann meinen ganzen Mut zusammengenommen, ein Sabbatical beantragt und bin gleitend ganz in die Selbständigkeit gegangen.

Wie hast du deinen Weg zur Expertenflüsterin gefunden?

Angelika hatte immer die Vision, ortsunabhängig und international zu arbeiten.
© Janet Efrati

Angelika: Als meine Kinder dann kamen, merkte ich, dass ich viel weniger Zeit hatte, mich dem zu widmen was mich interessierte und es ein Drahtseilakt war, sowohl angestellt als auch selbständig zu arbeiten und es kein Weiterkommen gab. Statt vielfältiger wurden meine Aufgabengebiete aufgrund der zeitlichen und regionalen Strukturen immer eintöniger. In den Strukturen, die mir vorgegeben waren, erkannte ich auch wenig Sinn und Raum etwas zu verändern.
Was mich lange davon abhielt wirklich einen Cut zu machen, war, dass ich in einem sehr sicherheitsdenkenden Umfeld aufgewachsen bin und meine Kunden, Teilnehmer, Schüler, Studenten, Kollegen und Vorgesetzte sehr gerne hatte, sehr gut verdiente, familienfreundliche Arbeitszeiten und ein wunderbares Zuhause hatte. Mir war es nicht genug. Unverständlich für mein Umfeld. Ich wurde immer unausgeglichener, leicht gereizt, hatte immer wieder Rückenprobleme und war für jemand der so ein Energiebündel, wie ich sonst bin, eher antriebslos.
Der erste Anlauf mich ganz selbständig zu machen (ich hatte bereits gekündigt), scheiterte aufgrund der überraschenden Trennung und ich kehrte als Mutter von zwei Kleinkindern mit Hauskredit wieder in den Teilzeitjob zurück.Klar war für mich jedoch schon immer, dass ich international arbeiten wollte, alle meine Fähigkeiten und das Erlernte nutzen, reisen, vor Ideen sprühen, mir etwas aufbauen und Menschen bewegen und mich keinen alten, schwer veränderbaren Schlachtschiffen unterordnen wollte. Ich konnte mir einfach nicht mehr vorstellen, dass es das gewesen sein sollte bis zur Pension. Ich fühlte mich nicht dazu berufen, sondern nach mehr. Nur was?
Vereinfacht gesagt: Ich war auf der Suche nach der EINEN Berufung. Ich wollte irgendwo genauso gut wie andere sein, eine Expertin auf EINEM Gebiet.

War das eine spontane Eingebung oder ein Prozess?

Angelika: Bis ich die Expertin für Experten wurde, die Expertenflüsterin, war es ein langer Prozess. Rückblickend gesehen bin ich mir selbst lange im Weg gestanden. Ich hatte nicht gewusst, dass ich eine Scannerpersönlichkeit bin und es nicht die eine Berufung für mich gibt, sondern, dass ich mir das Gefühl von „Du musst dich für eines entscheiden“ sparen hätte können, wenn ich gleich in Projekten gedacht hätte und gewusst hätte, dass ich alle meine Interessen, Ideen und Fähigkeiten unter ein Berufungsdach bringen konnte.
Ausschlaggebend alles hinter mir zu lassen und dann wirklich ganz neu zu beginnen, war sicherlich
1.     die Erkenntnis eine Scannerin, eine Vielbegabte zu sein und mein Berufungsdach zu finden,
2.     mich aus meinem Umfeld rauszubewegen und mich mit Role-models, mutigen Querdenkern, Visionären, anderen Menschen zu umgeben, die auch ein Business aufbauen bzw. schon ein Unternehmen haben,
3.     einfach anzufangen und mir Experten zu suchen, die mich als Businessmentoren begleiten.

Was waren die größten Herausforderungen?

Angelika: Rückblickend gesehen war es das Mindset. Ich habe mir selbst nicht so recht zugetraut, ein Business aufzubauen und oft hinterfragt, ob ich gut genug wäre. Es war auch eine Herausforderung, den Mut aufzubringen, wider allem Gerede von Außen, und auch meinen eigenen Zweifeln, einfach anzufangen.
Ich wollte den fix fertigen, perfekten Plan haben. Den gibt es aber nicht – bei keinem von Anfang an. Mir war nur klar, dass das Online Business Modell all das vereint, was ich mir vorstellte: international d.h. meine Kunden und Kooperationspartner sind weltweit tätig, ortsunabhängig, d.h auch reisen können, zeitunabhängig d.h familienfreundlich, finanziell sehr lukrativ und skalierbar, ich kann alle meine Fähigkeiten und Talente einsetzen, ich kann selbst etwas schaffen und bewegen, das meinen Werten entspricht, beratend tätig sein und Menschen verbinden.
Als ich einer Freundin, die sehr erfolgreich in einem Konzern war, erzählte, dass ich am liebsten davon leben würde, wirklich gute Menschen und Produkte anderen weiterzuempfehlen, die sie wirklich brauchen können und selbst auch zu beraten, hat sie geseufzt und gemeint: „Warum machst du es dir so schwer? Du machst doch eh so viel. Dir kann doch nicht langweilig sein. Reicht das nicht?“
Natürlich gab es auch private Herausforderungen, die mich zurückwarfen bzw. mir immer wie eine Prüfung vorkamen, ob ich es auch tatsächlich ernst meine.
Mein Berufungsdach zu finden hat auch länger gedauert als gedacht. Jahrelang hatte ich Menschen dabei begleitet, sich beruflich zu verändern, z.B. als Lehrgangsleiterin bei der Train the Trainerausbildung mit Schwerpunkt Karriere und Berufungscoaching, aber selbst kann man sich nur bedingt coachen, beraten. Es ist wie bei einem Arzt. Er kann auch selbst Medikamente nehmen und ich konnte auch meine Berufungsfragebögen selbst ausfüllen, aber auch ein Arzt kann sich nicht selbst operieren und ich konnte alleine nicht den Blickwinkel verändern, den ich brauchte, um meinen roten Faden zu erkennen.

Was gab es für Stolpersteine?

Angelika: Ein Stolperstein war sicherlich, dass mir nicht bewusst war, dass die Offline- und Online-Welt anders funktioniert, die  Kunden anders angesprochen werden, das Vertrauen anders aufgebaut wird, selbst die Preise anders sind.
Ich habe mich innerlich auch geweigert, mich spitzer zu positionieren, da ich Angst hatte, dass mir sämtliche Kunden durch die Lappen gehen. Das Gegenteil ist der Fall. Wenn man den gesamten deutschsprachigen Markt hernimmt, wird man wesentlich leichter gefunden, wenn man spitz positioniert ist anstelle eines Wald- und Wiesen-Coach.
Eine Herausforderung war und ist teilweise immer noch das Verzetteln und die Begeisterung für so viele Dinge. Ich arbeite sehr daran, den Fokus zu halten.
Da ich all meine Offline-Trainer- und Coachingtätigkeiten einstellte, war es anfangs auch eine finanzielle Durststrecke bis ich online so sichtbar war, dass Kunden kamen.

Was hat dir auf deinem Erfolgsweg besonders geholfen?

Angelika: Mir online ein Netzwerk aufzubauen und mich somit laufend mit Menschen auszutauschen, die sich auch in dem Bereich etwas aufbauen und immer wieder einen Mentor oder Mentorin an der Seite zu haben.

Wie vereinbarst du Familie & Job?

Angelika: Durch die Schul- und Ferienzeiten meiner Kinder sind gewisse Zeiten vorgegeben d.h. morgens stehe ich täglich zur gleichen Zeit auf und habe vormittags eine bestimmte Stundenanzahl, die mir ungestört zur Verfügung steht. Ich esse fast jeden Tag mit meinen Kindern zu Mittag, etwas, dass mir sehr wichtig ist. Ich habe meine Nachmittage immer zu Hause oder bei Freunden verbracht und das in so guter Erinnerung, dass ich es meinen Kindern auch so bieten wollte.
Mein Mann hat unregelmäßige Arbeitszeiten bzw. arbeitet viel und ist im Normalfall von Montag bis Donnerstag gar nicht für mich greifbar.
Ich habe das große Glück, in der Nähe meiner Eltern zu wohnen und somit teilweise mit Kinderfahrdiensten und Essen kochen entlastet werde bzw. meine Kinder es sehr genießen, auch Zeit bei ihren Großeltern zu sein.
Am Nachmittag kann ich nur eingeschränkt arbeiten, da die Kinder, oft mit Freunden, bei uns sind, ich ihnen bei der Hausaufgabe helfe, sie wohin bringe oder wir etwas spielen. Gut gehen Mails zwischendurch beantworten oder kurze Telefonate, nichts was eine länger andauernde Konzentration braucht.
Am Abend arbeite ich dann immer nochmals oder oft an Wochenenden, wenn sie bei meinem Ex-Mann sind.
Alle Mumpreneurs kennen die Herausforderung, alles unter einen Hut zu bringen. Es ist eine organisatorische Meisterleistung, nicht alles klappt immer reibungslos und ich bin weit entfernt die perfekte Mutter zu sein, aber ich liebe sie über alles und mache es gut ;). Ich habe selbst mit mir Frieden geschlossen und aufgehört, mich ständig mit Unternehmerinnen ohne Kinder und mit Müttern ohne Business zu vergleichen. Wir Frauen, egal in welchem Setting, leisten Unglaubliches.

Was sind deine drei besten Tipps an Selbständige, um die Sichtbarkeit zu erhöhen/Expertenstatus aufzubauen?

1.     Positioniere dich glasklar und kenne deine Wunschkunden zu 100%.
Überlege dir drei Worte, mit denen du in Verbindung gebracht werden möchtest & was andere über dich erzählen sollen, wenn sie bei einem Netzwertreffen bei der Gastgeberin nachfragen wer du bist bzw. auf dich zugehen und sagen: „Hallo. Ich glaube ich kenne dich. Bist du nicht…., die…..“
Mich bringen die meisten Kundinnen mit den Themen Expertin für Experten, großes Netzwerk, Scannerinen in Verbindung.
2.     Baue dir offline & online ein Netzwerk an Multiplikatoren und Kooperationspartnern auf und schaffe win:win Situationen.
3.     Bleibe dran! KEIN Business ist über Nacht erfolgreich geworden. Vergiss die „Werde über Nacht ohne Arbeit reich“-Marktschreier. Deren Kunden landen dann bei mir, um einen Experten zu finden, der wirklich professionell arbeitet und zu ihnen passt.

  • Mach jeden Tag etwas, um deinem Ziel näher zu kommen. Auch wenn du das Gefühl hast, es läuft nicht so und du mal einen Durchhänger hast.
  • Sei laufend sichtbar, um Vertrauen aufzubauen und sich im Kopf deiner Zielkunden zu verankern.
  • Überprüfe immer wieder deine Ziele, ob du noch auf Kurs bist und sie sich noch richtig anfühlen.

Vielen Dank, liebe Angelika, für diese spannenden Einblicke in deinen Berufsweg!

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